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USA im Kriegsmodus: Wie Trump & Hegseth den „inneren Feind“ erfinden – und die Generäle anblasen

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USA im Kriegsmodus: Wie Trump & Hegseth den „inneren Feind“ erfinden – und die Generäle anblasen
USA im Kriegsmodus: Wie Trump & Hegseth den „inneren Feind“ erfinden – und die Generäle anblasen
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Es gibt Reden, die Geschichte schreiben – und solche, die Geschichtchen erfinden. In Quantico standen Präsident Donald Trump und sein Kriegsminister Pete Hegseth vor Hunderten Generälen und Admirälen, als hätten sie die Zeitmaschine auf 1917 gestellt und den Lautstärkeregler auf „Generalprobe für den großen Showdown“. Man schwor „Kriegergeist“, „Meritokratie“ und das Ende des „Woken“ – so, als habe nicht eine hochprofessionelle, divers zusammengesetzte Freiwilligenarmee die teuersten Systeme der Welt zu bedienen, sondern ein römischer Legionstribun sein Ruderboot. Dass Hegseth die „Department of Defense“ gleich zur „War Department“ ausruft, ist nicht nur Rhetorik – die Botschaft ist klar: weniger Verteidigen, mehr Angreifen, mindestens verbal. Und Trump? Der inszeniert die USA als ewigen Sieger: „Wir haben den Ersten Weltkrieg gewonnen, wir haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen, wir haben alles dazwischen und alles davor gewonnen – und dann wurden wir ‘woke’.“ Wer nicht klatscht, ist vermutlich schon Teil des „inneren Feindes“.[1]

Nur gibt’s da ein kleines Problem: Die Wirklichkeit. Seit 1925 haben die USA Kriege tatsächlich gewonnen (Zweiter Weltkrieg, Golfkrieg; eine Reihe kleiner Interventionen wie Grenada, Panama), verloren (Vietnam, Afghanistan; strategisch auch Somalia, Irak als Fiasko), und „unentschieden“ beendet (Korea, je nach Lesart Kosovo/Libyen). Die Bilanz ist gemischt, nicht triumphal.[2]

Das schlimmste daran ist nicht die Großspurigkeit. Es ist der Applaus der Telegram-Propheten, die in jedes Mikro die nächste Supergeschichte raunen: „Das ist alles ein Plan! Trump, Putin, Xi – 5-D-Schach! Jetzt beginnt der Krieg gegen den tiefen Staat!“ Leute: Geht’s noch? Wer an der Börse der Einbildungen handelt, verwechselt seinen Lieblings-Thriller mit der Realität. Kriegsrhetorik ist kein Rätselspiel. Sie ist ein Kostenfaktor – in Blut, Geld und Vertrauen.

Die USA im Kriegsmodus seziert eine Inszenierung von Alfred-Walter von Staufen

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Quantico: Die große Pose als Regierungsform

Würde man Politik nach Bühnenbild bewerten, stünde Quantico längst im Guinness-Buch der Rekorde: ein Raum voller Generäle und Admiräle, ein Präsident im Wahlkampfmodus, ein Kriegsminister mit Fox-News-Restglanz – und alle so: „Wir sind wieder Krieger!“ Die Inszenierung hat das Charisma einer 80er-Jahre-Action-Videokassette: viel Pathos, viel „Härte“, viel „wir müssen wieder siegen“, garniert mit der Erzählung vom „inneren Feind“, der einmal quer durch Großstädte, Universitäten und angeblich verweichlichte Institutionen spukt wie eine Halloween-Deko im Januar. Tatsächlich lösten Trump und Hegseth mit ihrer seltenen, groß angelegten Zusammenkunft von Spitzenmilitärs in Quantico ein Mediengewitter aus – nicht, weil man dort eine kluge Reform der Strategie erörtert hätte, sondern weil Rhetorik und Rahmen so offen martialisch waren, dass man schon beim Zuschauen die Schuhe putzen wollte. ABC, CBS und andere bestätigten Inhalt und Ton der Reden: „railen gegen wokeness“, „prepare for war“, „war from within“.[3]

Am eindeutigsten war es in der deutschen Berichterstattung: „Trump und Hegseth schwören Militär auf Krieg ein“ – da steht die Überschrift schon wie eine Sirene. Und nein, das ist keine Überspitzung, sondern die destillierte Botschaft der Show: weniger Verteidigung, mehr Angriffsrhetorik, weniger Gleichstellung, mehr Muskelspiel – und ein Präsident, der US-Städte gedanklich zum Trainingsareal erklärt. Das ist nicht nur politisch fragwürdig, es ist zivilgesellschaftlich brandgefährlich: Wer den inneren Frieden als Truppen-Übungsplatz begreift, hat bereits die Grammatik der Freiheit ausgetauscht.[4]

„War Department“: Etikettentausch als Weltrettung

Die größte Komik liegt wie so oft in der Requisitenkammer. Wo früher „Department of Defense“ stand, prangt nun symbolisch wieder „Department of War“ – zumindest als zweiter Titel, wie große US-Medien seit Anfang September berichten. Dieser Etikettentausch ist politisch clever (kostet nichts, klingt nach Klarheit) und semantisch bequem (als würde der Krieg beleidigt sein, wenn man ihn nicht beim Vornamen nennt). Trump lieferte die passende Stadionhymne: „Wir haben den Ersten Weltkrieg gewonnen, wir haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen, wir haben alles davor und dazwischen gewonnen – und dann wurden wir woke.“ Geschichte als Schlachtplatte, garniert mit einem Meme. Ernsthaft? Als wäre die Welt zwischen 1945 und heute nur eine kleine, bedauerliche Werbepause gewesen, in der Diversität und Realitätskontakt den Sieg versaut haben. Die belegte Zitatspur ist übrigens lang: USA Today dokumentierte die Formel, der Guardian zitierte sie beim „War“-Rebranding mit. Wer das für spontane Übertreibung hält, ignoriert, dass sie seit Wochen als Running Gag im Refrain läuft.[5]

Das Problem an solchen Rebrandings: Sie lösen keine einzige strategische Frage. Weder definieren sie politische Ziele, noch klären sie die berüchtigte „Day-after“-Planung, noch stoppen sie die Tendenz, mit High-Tech-Spielzeug alte Fehler in 4K neu zu begehen. Sie vermitteln Härte – nicht Halt. Sie erzeugen Klartext – aber keine Klarheit.

Mär vom „ewigen Sieg“ vs. Realität: die Bilanz ohne Instagram-Filter

Man kann Geschichtsbücher wie Werbebroschüren lesen – oder wie das, was sie sind: widersprüchliche Protokolle menschlicher Irrtümer mit gelegentlichen Lichtblicken. Natürlich war der Zweite Weltkrieg ein Sieg der Alliierten, und natürlich war die US-Rolle zentral. Natürlich war der Golfkrieg von 1991 ein militärisch klarer Kampagnenerfolg. Aber dann wird’s kompliziert: Korea endete im Waffenstillstand, Vietnam im Fall von Saigon, Afghanistan mit der Rückkehr der Taliban – nach 20 Jahren, wohlgemerkt. Irak? Militärisch ein Sprint, politisch ein Marathon im Kreis. Wer da „alles gewonnen“ verkündet, verwechselt die Einlaufmusik mit dem Endstand. Recherchierbare Timelines und Jubiläumsberichte (Reuters, CFR, Britannica) machen exakt diese Ambivalenz sichtbar: 1975 Saigon, 2021 Kabul, dazwischen eine Reihe von „Teilerfolgen“, „Pyrrhussiegen“ und Interventionen, die nur im Kurzformat nach Triumph aussehen. Es ist nicht polemisch, es ist nachlesbar.[6]

Das ist übrigens keine „Anti-USA“-Erzählung, sondern die nüchterne Einsicht jeder großen Macht: Wer oft eingreift, gewinnt nicht automatisch oft – er scheitert nur sichtbarer. Der Unterschied zwischen Rhetorik und Bilanz ist hier kein Schönheitsfehler, sondern ein Sicherheitsrisiko. Denn aus Mythen werden Missionen, und aus Missionen werden Rechnungen, die andere bezahlen.

„Krieg im Innern“: Wenn Innenpolitik unter Helmzwang gerät

Das trubeligste Kapitel beginnt dort, wo Trump vom „war from within“ schwärmt. Nein, es ist nicht verboten, in US-Städten zu üben, zu kooperieren, Katastrophenschutz vorzubereiten – es ist im Ernstfall sogar notwendig. Aber der Sprung von Koordination zu Kriegserzählung ist der Tritt über die rote Linie im Kopf. Und im Recht. Die USA haben mit dem Posse Comitatus Act seit 1878 eine ziemlich klare Leitplanke: Das Militär ist kein Ersatz für Polizei und keine Allzweckwaffe in zivilen Konflikten, es sei denn, der Kongress oder der Präsident unter klar definierten Gesetzen (Insurrection Act etc.) autorisieren es. Diese Grenze ist nicht Folklore, sondern das historische Antibiotikum gegen die Versuchung, die Demokratie mit Stiefeln zu therapieren. Seriöse Analysen (Brennan Center, CRS) erklären die Logik seit Jahren; selbst aktuelle Gerichtsverfahren und Nachrichten zeigen, wie heftig die Debatte um die Rolle von Truppen im Inland tobt. Kurzfassung: Es geht – im Notfall. Aber es kippt schnell. Und das ist Absicht, nicht Unfall, denn so bleibt die Zivilmacht die erste Geige.[7]

Deshalb ist die Quantico-Rhetorik gefährlich. Sie verschiebt die semantische Mitte: Wer ständig „Krieg“ sagt, bekommt irgendwann Kriegslogik – mit Freund/Feind-Schemata, Rechtsauslegung auf Kante und dem Reflex, Komplexität wegzudrücken. Demokratie verträgt Härte, aber sie stirbt an Dauerpose.

Der Telegram-Märchenwald: 5-D-Schach, Deep State & andere Gute-Nacht-Geschichten

Kommen wir zur Nebelmaschine mit Netzanbindung. In den einschlägigen Kanälen wird jede Trump-Silbe zu einem Kapitel aus „Der Plan™“: Jetzt beginne endlich der Endkampf gegen den tiefen Staat; Trump, Putin und Xi hätten das längst abgesprochen; Quantico sei Etappe drei von fünf. Morgen werden Obama, die Bushs, Clintons und Bidens verhaftet und wegen Staatsverrat hingerichtet, oder übermorgen oder nächste Woche oder nächstes Jahr oder niemals.

Man muss staunen, wie viele Menschen eine global orchestrierte Meistererzählung attraktiver finden als das öde, erschöpfende, aber reale Geschäft der Macht: Behörden, Ausschüsse, Budgets, Gesetze – und die Schwerkraft der Wirklichkeit. Der Haken an den Verschwörungs-Dramen ist nicht, dass sie zu groß denken. Sie denken zu bequeme Geschichten. Wenn der tiefe Staat alles plant, muss man selbst nichts mehr verstehen.

Und ja, selbstverständlich existieren Machtapparate, informelle Netzwerke, Lobbyismus, Industrieinteressen, Thinktanks – die amerikanische Demokratie ist ein Ökosystem, kein Kindergedicht. Aber gerade weil es dieses Geflecht gibt, sind Kriege teuer und riskant. Wer mit der Kavallerie innenpolitische Debatten lösen will, hat nicht den „Plan“ entdeckt, sondern den Notausgang der Verantwortung. Der Telegram-Glaube an den Endboss „Deep State“ ist der Versuch, den Mehrkampf der Realpolitik in eine einfache Schnitzeljagd zu verwandeln. Wer sich darauf einlässt, wird nicht wacher – nur williger, den nächsten Slogan zu kaufen.

Von der Pose zum Preis: Was Kriegsrhetorik kostet

Der Witz an „War Department“-Blechschildern und „Kriegergeist“-Parolen ist: Sie erzeugen den Eindruck, als wäre Härte gratis. In Wahrheit sind die Folgekosten astronomisch. Politisch kostet es Vertrauen (wer sich als Feind im eigenen Land adressiert fühlt, hört auf zuzuhören). Ökonomisch kostet es Budgets (die Milliarden fürs Material sind das eine; die Billionen für Care, Veteranenversorgung, Zinsen und „post-conflict“-Reparaturen das andere). Strategisch kostet es Optionen (wer innen militarisiert, außen stolpert, weil der Legitimationskredit schmilzt). Und moralisch kostet es das, was Demokratien im Kern zusammenhält: das Prinzip, dass Gewalt letztes Mittel ist – und nie das Mittel, um schlechte Politik zu kaschieren.

Gerade Afghanistan demonstriert dieses Gesetz brutal: Selbst wenn die ersten Wochen aussehen wie ein Triumphmarsch, bleibt die Frage: Was ist am Ende erreicht? Wer regiert danach? Wie verhindert man das Machtvakuum, in das die schlimmsten Akteure mit Freifahrtschein hineinlaufen? Dass die Taliban 2021 wieder die Macht übernahmen, ist nicht Interpretationskunst, es ist Chronologie. So funktioniert ein Pyrrhussieg im 21. Jahrhundert: Militärisch perfekt choreografiert, politisch wie ein Kartenhaus nach der Schlussfanfare.[8]

Vietnam erzählt dieselbe Lektion in einer anderen Farbe: Die Fotos vom letzten Hubschrauber über Saigon sind Ikonen, nicht Meme – sie markieren eine Niederlage mit Ansage, die Jahrzehnte später noch in Paraden und Gedenkreden wiederkehrt. Wer das nicht in die Rechnung schreibt, sollte keine Rechnung ausstellen.[9]

Was Führung hieße – jenseits der Trommel

Führung hülfe, wenn sie drei banale, aber harte Fragen beantwortete, bevor sie Armeen aufrustet:

  • Wozu genau? Nicht: „Stärke zeigen“, sondern: politische Endzustände definieren. Wer keine realistischen Endzustände hat, schreibt Heldensagen – und zwar auf Kredit.
  • Was passiert am Tag danach? Das ist kein intellektueller Luxus, sondern der Punkt, an dem die Wirklichkeit gewinnt oder verliert. In Afghanistan haben Planungsdefizite der Nachkriegsphase den Preis ruiniert; in Irak war der militärische Blitz so schnell, dass die politische Ordnung nicht einmal wusste, wo der Schalter hängt. Das ist keine Ideologiekritik, das ist Projektmanagement.[10]
  • Was ist innen noch Demokratie? Selbst wenn innenpolitische Sicherheitslagen eskalieren: Es gibt Gründe, warum der Posse Comitatus Act existiert und Gerichte ihn nicht als Nostalgie betrachten. „Krieg im Innern“ mag in Fernsehserien knallen, aber in liberalen Ordnungen erzeugt er Kollateralschäden an der falschen Stelle: bei Rechten, Institutionen, Minderheiten – bei dem Gewebe, das Stabilität überhaupt erst trägt.[11]

Die ironische Pointe: Eine klug geführte Armee braucht Vielfalt, Bildung, Kritikkompetenz. Das ist kein „woke“-Grüntee, sondern Operationsrealismus. Moderne Kriegsführung ist Daten, Logistik, Kulturverständnis, Cyberresilienz – nicht nur Bizepsumfang und Schlagwortdisziplin. Dass ausgerechnet hier ein Rückwärtsgang eingelegt werden soll, ist so, als würde man Hochleistungsautos mit Kohle befeuern, weil Benzin angeblich „zu weich“ riecht. Die AP hat es schön in die Geschichte eingeordnet: Traditionell war das US-Militär oft ein Motor gesellschaftlicher Öffnung – aus Leistungsgründen. Die Trendwende ist mithin nicht „Effizienz“, sondern Marketing.[12]

Die Logik der Niederlage: Warum „Wir haben alles gewonnen“ nicht nur falsch, sondern gefährlich ist

Ein Mythos macht nicht nur blind, er macht mutwillig blind. Wer öffentlich behauptet, die USA hätten „alles gewonnen“, verschiebt die Entscheidungslogik vom Beweisen ins Behaupten – und das verändert Institutionen. Plötzlich werden Zahlen nebensächlich (wie viele Tote, wie viele Jahre, wie viele Städte am Ende stabil?), Zeitpläne elastisch und Exit-Strategien zu „wir sehen dann mal“. Hilft das, Kriege zu vermeiden? Im Gegenteil. Es lädt zum nächsten Versuch ein, weil die Erzählung den Realitäts-Schmerz betäubt.

Es gibt einen Grund, warum seriöse militärische Fachportale, Veteranenverbände und unabhängige Thinktanks seit Jahren predigen, was banaler kaum klingt: Klarer Auftrag, begrenztes Ziel, politische Anschlussfähigkeit und harte Kriterien für Erfolg. Wer das mit „Woke“ verwechselt, hat nicht Streitkräfte missverstanden – sondern Politik. Und ja, es ist möglich, eine Armee zu motivieren, ohne eine Republik zu militarisieren. Es ist möglich, Stärke zu zeigen, ohne die Zivilgesellschaft zum Feindbild zu erklären. Und es ist möglich, den Respekt vor Soldatinnen und Soldaten nicht in die Pose der Allzuständigkeit zu pressen.

Die aktuelle rechtspolitische Debatte in den USA unterstreicht das: Gerichte, Gouverneure, Kongressausschüsse – sie kämpfen gerade darüber, wo und wie Truppen im Inland eingesetzt werden dürfen. Nicht, weil sie insgeheim „weich“ wären, sondern weil sie die Fragilität der Freiheitsarchitektur ernst nehmen. Man kann darüber streiten, wie eng oder weit die Leitplanken sein sollten. Aber man sollte nicht so tun, als wäre „Krieg im Innern“ ein normaler Betriebszustand einer freiheitlichen Ordnung.[13]

Und nun? Ein Programm jenseits der Parole

Wer wirklich etwas ändern will, bräuchte weniger Groll und mehr Geduld:

Erstens, eine Kultur der Ehrlichkeit über Siege, Niederlagen und „Unentschieden“. Das ist keine Schwäche, sondern die einzige Methode, aus Geschichte kompetent zu lernen. Die aktenkundigen Eckdaten – 1975 Saigon, 2021 Kabul – sind keine Demütigungen, sondern Mahnungen, künftige Ziele klein genug zu wählen, dass sie politisch erreichbar sind.[14]

Zweitens, eine Rhetorik der Mündigkeit statt der Pubertät: weniger „FAFO“-Gebrüll, mehr verfassungstaugliche Begründungen. Das mag auf der Bühne weniger knallen, funktioniert aber länger als eine News-Cycle-Halbwertszeit. (Auch die spöttischen Late-Night-Reaktionen sind ein Symptom: Wenn Rhetorik den Bogen überspannt, wird sie zum Comedy-Material – und verliert Macht.)[15]

Drittens, Innenpolitik entmilitarisieren, Sicherheitsorgane professionalisieren und die zivilen Stellschrauben anziehen: Bildung, soziale Infrastruktur, Gesundheitsversorgung, Stadtentwicklung. Wer Verfall als „Feind“ etikettiert, wird Stadtplanung nie begreifen.

Viertens, Außenpolitik entheroischen, also Interessen definieren, Partner würdigen, Lasten teilen – und sich nicht in den Spiegel hineinsteigern, bis das eigene Echo nach „Schicksal“ klingt.

Warum der Widerspruch nötig ist – und gerade deshalb unbequem

Weil ein Land mit Waffen immer Gründe findet, sie vorzuzeigen, muss der Widerspruch früh stattfinden – vor der nächsten Panzerparade, vor der nächsten „Notlage“, vor dem nächsten Narrativ, das innenpolitische Gegner in Feinde verwandelt. Das ist keine Beißreflex-Kultur, sondern Prävention gegen etwas, das Demokratien viel kostbarer ist als der nächste Sieg: die Fähigkeit, Uneinigkeit auszuhalten, ohne sie einzementieren zu müssen.

Und ja, Widerspruch nervt. Er stört die Show, treibt den Puls nach oben und ruiniert die Hashtags. Aber er hat eine hervorragende Nebenwirkung: Er erinnert daran, dass die Verfassung ein Sicherheitsgurt ist, kein Kindersitz. Man kann darin erwachsen werden – oder man kann so tun, als sei jedes Tempo-Limit eine Erziehungsmaßnahme „der anderen“. Wer Quantico beklatscht, weil es sich stark anfühlt, sollte einmal einen Veteranen fragen, was Stärke nach dem dritten Einsatz bedeutet, wenn die Kameras längst weitergezogen sind. Die Antwort ist selten „mehr Pose“. Meistens lautet sie: „Mehr Plan.“

Bilanz der Bilanz: Warum „Wacht endlich auf!“ die richtige, aber unzureichende Aufforderung ist

Dein Ruf ist richtig – er ist nur zu klein. „Wacht endlich auf“ heißt: Bitte glaubt nicht den Telegram-Propheten, die aus Politik eine Netflix-Serie machen. Es heißt aber auch: Hört auf, euch mit Parolen abspeisen zu lassen – egal von wem. Wer wirklich aufwacht, schaut nicht auf den Slogan, sondern auf die Hausaufgaben dahinter: Welche Ziele? Welche Gesetze? Welche Exit-Optionen? Welcher Preis? Welche Grenzen?

Die Pointe zum Schluss dieser langen Tour: Man kann die USA lieben, ohne ihre Mythen zu heiraten. Man kann amerikanische Soldatinnen und Soldaten respektieren, ohne die Republik in Tarnfarbe zu tauchen. Man kann die Gefahren des 21. Jahrhunderts ernst nehmen, ohne die Zivilgesellschaft als Trainingsgelände zu missbrauchen. Und man kann an Stärke glauben, ohne historisch blind zu werden. Wer das nicht schafft, verwechselt Mut mit Lautstärke – und Führung mit Fanfare.

Abschluss & Moral

Wer die Vergangenheit nur als Heldenalbum verwendet, verlernt Zukunft. Die USA sind eine Demokratie mit einer Armee, nicht umgekehrt. Wer die Armee zum Innenpolit-Staubsauger umbaut, saugt am Ende Rechte und Respekt weg – und bläst Misstrauen in jede Institution. Ein Land ist kein Schlachtfeld, eine Stadt kein Sperrgebiet, eine Opposition kein Feind.

Trump und Hegseth haben eine Show geliefert, die das Krieger-Narrativ bejubelt und „Woke“ als Sündenbock verbannt. Applaus bekommt, wer einfache Antworten bietet. Aber die Rechnung zahlen immer die gleichen: Soldatinnen und Soldaten, ihre Familien – und die Zivilisten, die in jedem „Manöver“ wohnen.

Die Moral? Rhetorik ist billig, Kriege sind teuer. Man kann eine Armee motivieren, ohne eine Republik zu militarisieren. Man kann Härte fordern, ohne die Pluralität zu verachten, die diese Härte trägt. Und man kann Stärke zeigen, ohne Schattenlegenden zu verbreiten. Wer behauptet, er habe „alles gewonnen“, fürchtet womöglich am meisten, dass Fakten zurückschießen. Geschichte gewinnt, wenn man sie ernst nimmt – nicht, wenn man sie zur Wahlkampfhymne stampft.

Liebe Leser,

ich weiß, der Ton war heute scharf. Muss er sein, wenn man mit Anlauf gegen die Wand aus Phrasen rennt. Mir geht’s nicht um Anti-Amerikanismus, nicht um Team Woke vs. Team Stahlhelm. Mir geht’s um eine simple Wahrheit: Unsere Familien zahlen den Preis, wenn Politik Theater spielt und Kriegspolitik im Innenraum probt. Also: Wacht auf – aber für die Realität. Nicht für die Arglist der Telegram-Erzählungen, nicht für den Taschenspielertrick vom „ewigen Sieg“. Fragt nach Zielen, Plänen, Exit-Strategien, nach Rechten und Grenzen. Wer auf die Trommel schlägt, schuldet uns mehr als Taktgefühl. Er schuldet uns Vernunft.

Bitte werden oder bleiben Sie gesund, denn das ist das höchste Gut das wir pflegen sollten!!!

Herzlichst
Ihr Alfred-Walter von Staufen


In eigener Sache:

Ich bin in meinem ersten Buch: „Der geheime Pakt der Freimaurer, Khasaren und Jesuiten: Wir bleiben durch unser Blut verbunden. Tod dem, der darüber spricht! der Frage nachgegangen: Was ist eigentlich Demokratie. Überlegen Sie doch bitte einmal selber: Wenn nach einer Wahl die großen Volksparteien entscheiden, wer in den Parteien das Sagen hat, um dann zu entscheiden, wer das Sagen im ganzen Land hat, ohne dass die Menschen im Land etwas dazu zu sagen haben, nennt man dies noch Demokratie?!

Ich suchte auch Antworten, wer die Wächter des Goldes sind und was der Schwur der Jesuiten besagt? Sind die „Protokolle der Weisen von Zion“ wirklich nur eine Fälschung? Was steht in der Balfour-Erklärung geschrieben? Ist die „Rose“ wirklich die Blume der Liebe oder steht sie viel mehr für eine Sklavengesellschaft? Was ist eigentlich aus dem Missbrauchskomplex Bergisch-Gladbach und dem Sachsensumpf geworden? Sind die Heiligen, welche wir anbeten, wirklich unsere Heiligen oder Götzenbilder des Teufels? Was hat es in Wahrheit mit dem Bio-Siegel auf sich?

Im vorletzten Kapitel dieses Buches dreht es sich um die augenscheinlichen Lügen und das Zusammenspiel der Politik, Banken und Wissenschaft.

Eine sehr wichtige Botschaft möchte ich am Ende des Buches in die Welt senden: Wir dürfen uns nicht mehr spalten lassen, denn der kleinste gemeinsame Nenner, zwischen uns allen dürfte sein, dass wir inzwischen ALLE extrem die Schnauze von diesem System voll haben und darauf sollten wir aufbauen!


Unser Buch: „Die Autorität: Die geheime Macht der Blutlinien der Pharaonen

SIE WAREN NIE WIRKLICH WEG, JETZT HERRSCHT DIE AUTORITÄT ÜBER DIE GANZE MENSCHHEIT

Wir vermitteln Ihnen Informationen, welches Ihr falsch erlerntes Weltbild zerstören werden. Ein Weltbild, welches Ihnen seit Ihrer Geburt aufgezwungen wurde und dem man nicht entkommen kann bis zu diesem Buch. Das, was Ihnen überall durch die Medien erzählt wird, hat nicht viel mit der Realität zu tun. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr die Realität sogar das genaue Gegenteil von dem ist, was Sie ständig hören und sehen. Das ist nicht nur die satanische Verdrehung der Wahrheit, sondern auch die Umkehrung der Geschichte. Denn nicht einmal auf die Jahreszahlen können Sie sich verlassen. Ihre Organisationen verwenden zahlreiche Methoden, um die Manipulation der Menschheit still und heimlich zu implementieren. Sie benutzen die Medien und Prominente, damit ihre weitreichenden Pläne eine akzeptable Basis bei der Mehrzahl der Menschen finden. Sie sind nur ein Zahnrad in einem riesigen Getriebe, welches die Welt so wie sie ist, am Laufen hält. Weisheit und Macht sind nur auserwählten Familien oder Politikern, die uneingeschränkt dienen, zugänglich. Darum sind wir alle, in den Augen der herrschenden Elite, nichts anderes als Sklaven und zwar Freiwillige, eine Nummer, einer von Milliarden oder auch gerne als Schafe, Vieh oder Ratten bezeichnet. Wir sind ihr ausführendes Personal in einem betrügerischen Schuldgeldsystem, dem wohl wissend und stillschweigend alle zustimmen. Dieses System existiert seit den Zeiten der Pharaonen. Deren Machtstrukturen und Symbolik aus dem alten Ägypten finden Sie in den Logen, Religionen, Unternehmen und globalen Organisationen bis hin zum scheinbar vergnüglichen Kult des Karnevals. Nichts ist wie es scheint. Politiker und andere Berühmtheiten aus Fernsehen und Sport mit Dreck am Stecken gehören entweder zum Establishment oder dienen einem bestimmten Zweck und werden deshalb geschützt. Missbrauch, Pädophilie und Einschüchterung bis hin zum rituellen Mord gehören zum Repertoire der Verschwörer in den Logen. Die Blutlinien der Nachfahren der Pharaonen haben ihre Macht wie ein Spinnennetz über die Erde gelegt und wirken bis in die kleinsten Nischen unseres Alltags. Doch heute sind es nicht die Pharaonen welche das Schicksal der Erde denken und lenken, heute hat die Autorität die Könige, Präsidenten, Päpste, Milliardäre sowie unzählige Handlanger wie Schauspieler, Sänger und andere Prominente installiert. Sie gehören zum immerwährenden Programm wie Teile und Herrsche, Brot und Spiele oder die Ruhigstellung durch Wahlen von Politikern, die Veränderungen bringen sollen aber doch nur alle der Autorität dienen. Das Warte-Spiel der falschen Propheten, nutzt ebenso nur den böswilligen Kräften der Autorität und deren Kontrolle über uns. Vertrauen Sie also nicht dem scheinheiligen und göttlichen Plan und stopfen Sie sich nicht jeden Abend Popcorn in den Kopf. Ehren Sie stattdessen Ihren Weg, fassen Sie Mut und Verantwortung für Ihr Sein.

Dieses Buch ist Ihr Wegweiser!


Abbildungen:

  • Alfred-Walter von Staufen

Quellen:

  • ABC News: „Trump directs generals to defend US from ‘war from within’“ (30.09.2025).
  • PBS NewsHour: Live/Analyse Quantico-Auftritt Trump/Hegseth (30.09.2025).
  • Washington Post: Hegseth ordnet seltene Massen-Zusammenkunft der Militärführung an (25./26.09.2025).
  • gov / Pentagon News: Offizielle Meldung & Transkript („War Department“, „warrior spirit“) (30.09.2025).
  • com: **Transkriptauszug Hegseth („We became the woke department“) **.
  • USA Today: Trump-Zitat „We won WWI, WWII … then we went woke“ (06.09.2025).
  • ZDFheute: Politologin warnt vor Trumps Militär-Kurs (01.10.2025).
  • com (AP): Trump will US-Städte als Trainingsgelände nutzen (30.09.2025).
  • Daily Beast: Ex-General Hertling über „versteckte Botschaft“ an Militär (01.10.2025).
  • Guardian (Kommentar/Takeaways/Late-Night): Einordnung/Spott über Hegseth-Rede (30.09.–01.10.2025).
  • CRS: „Instances of Use of U.S. Armed Forces Abroad“ (akt. 2023/2024).
  • Britannica/State Dept./CFR: WWII, Korea, Vietnam, Gulf War, Panama, Grenada, Kosovo, Somalia, Libyen – Outcomes/Einordnungen.
  • Wikipedia
  • Office of the Historian

[1]      Zu Quantico und den Reden siehe z. B. ABC/PBS/WaPo; zum O-Ton die gängigen Transkripte/US-Berichte. https://abcnews.go.com/Politics/trump-directs-generals-defend-us-war/story?id=126087035&

[2]      Einordnungen u. a. Britannica/CFR/CRS; Afghanistan: Taliban-Rückkehr 2021. https://www.britannica.com/event/World-War-II?

[3]      https://abcnews.go.com/Politics/pentagons-mystery-meeting-top-ranking-generals/story?id=126055917&

[4]      https://web.de/magazine/politik/us-politik/trump-hegseth-schwoeren-militaer-krieg-41435320?

[5]      https://www.usatoday.com/story/news/politics/2025/09/06/trump-war-department-never-fought-to-win/86014351007/?

[6]      https://www.reuters.com/world/asia-pacific/celebrations-ho-chi-minh-city-mark-50-years-since-end-vietnam-war-2025-04-30/?

[7]      https://www.brennancenter.org/our-work/research-reports/posse-comitatus-act-explained?

[8]      https://www.reuters.com/world/timeline-talibans-rapid-advance-across-afghanistan-2021-08-15/?

[9]      https://www.britannica.com/event/Fall-of-Saigon?

[10]     https://www.cfr.org/timeline/us-war-afghanistan?

[11]     https://www.brennancenter.org/our-work/research-reports/posse-comitatus-act-explained?

[12]     https://apnews.com/article/4c5f94c1235d29240b22677e3d66f0ed?

[13]     https://www.reuters.com/legal/government/us-judge-blocks-trump-administrations-use-troops-california-2025-09-02/?

[14]     https://www.britannica.com/event/Fall-of-Saigon?

[15]     https://www.theguardian.com/culture/2025/oct/01/stephen-colbert-pete-hegseth-speech?

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